
Hol Dir Deine Macht zurück
Hol Dir Deine Macht zurück!
Jeder von uns kennt Momente, in denen wir uns emotional aufgewühlt fühlen. Das kann dabei von Freude, Glück, Dankbarkeit und Liebe hin zu Traurigkeit, Unglück, Wut oder Angst führen. Unsere Innenwelt ist ein bunter Blumenstrauß aus Erfahrungen, die wir hier in unserem Leben als Mensch machen können. Jedes Gefühl und jede Emotion beinhaltet dabei eine Lehre darüber, was wir in uns wahrnehmen, spüren, umarmen und lieben dürfen. Denn sie sind ein Wegweiser hin zu einem ehrlichen, authentischen, friedlichen, mitfühlenden und heilsamen Umgang mit dem, was in uns über unser Leben hinweg entstanden ist und sich durch unsere Reaktionen in (und auf) Emotionen und Gefühlen zeigt. Dieser Blumenstrauß steckt voller Prägungen, Erlebtem und der Persönlichkeit, die daraus entstanden ist.
Viele Menschen identifizieren sich in ihrem Leben in ganzen oder großen Teilen mit genau dieser Persönlichkeit, die sich über ihr Leben entwickelt hat. Dieses Sammelsurium aus Erfahrenem, Auferlegtem, Gelerntem oder sogar Missbrauchtem bildet die Basis für die Identifikation. Wir haben es nun auch mal so „gelernt“, so ist es – eine „starke Persönlichkeit“ zu sein! All dies ist jedoch „nur“ unsere „menschliche persönlich Hülle“, die nicht unserer göttlichen Authentizität entspricht. Sie ist vollgestopft mit Gedanken, Gefühlen, Glaubenssätzen, Reaktionen, körperlichen Empfindungen und Mustern, energetischen Prägungen und Blockaden. Wir SELBST sind das jedoch nicht! Wir sind das Bewusstsein, der göttliche Funke, der all dies betrachten und lieben kann, sich jedoch nicht damit identifiziert. Aus dieser Erkenntnis heraus können wir damit beginnen, uns unsere Macht zurückzuholen.
Bevor wir tiefer einsteigen, möchte ich gerne noch eine (!) Definition von Emotionen und Gefühlen geben. Ein Gefühl ist eine Empfindung, die wir in uns tragen und fühlen können. Klassisch sind das z. B. Freude, Trauer, Angst. Eine Emotion setzt sich dabei aus dem Gefühl, dem Denkprozess hierzu und den körperlichen und energetischen Reaktionen zusammen. In der Lehre des Kundalini Yoga beginnt dieser Kreislauf immer mit einem Gedanken, der durch die Persönlichkeit verfälscht werden kann, sich dadurch zu einem Gefühl entwickelt und, wenn wir es „weiter laufen“ lassen, zu einer Emotion wird. Diese Emotion kann einen Wunsch hervorrufen, der dann eine Tat folgen lässt, welche Karma erzeugt. Nehmen wir ein Beispiel. In der Partnerschaft war vereinbart, dass die eine Person, die Spülmaschine bis zu einem Zeitpunkt ausräumt. Als dies nicht geschieht und die andere Person nach Hause kommt und es sieht, entsteht die erst mal neutrale Aufnahme durch die Sinne: „die Spülmaschine ist nicht ausgeräumt“. Nun kommt die „persönliche Gedankenwelle“ hinzu, die aus „die Spülmaschine ist nicht ausgeräumt“ z. B. „die Spülmaschine ist nicht ausgeräumt, wieso werde ich nie respektiert?“ werden lässt. Der Eindruck (aus früheren Erlebnissen) entsteht für die Person, dass sie nicht respektiert wird. Und so wird z. B. ein Gefühl der Traurigkeit oder Wut erzeugt (durch die Welle (Schwingung im Gehirn) des Gedanken und den Einfluss auf das Drüsen- und Nervensystem). Nun kann die Person in dem Moment bewusst-sein und durch z. B. eine gewaltfreie Kommunikation das Gefühlte, die Vereinbarung und den „Wunsch“ aussprechen. Oder sie lässt das Gefühl unbewusst zur Emotion hin weiterlaufen und plötzlich reagiert das ganze System darauf und es entsteht z. B. der Wunsch, die andere Person anzumotzen und ihr Vorwürfe zu machen. Nebenbei, ohne zu wissen, wieso die Situation so ist! Nun kann die Person natürlich wieder bewusst-sein und den Wunsch „unterbinden“ und in einen heilsamen Prozess einsteigen. Lässt „sie“ den Wunsch der Persönlichkeit jedoch weiterlaufen, kann die Handlung des Motzens daraufhin entstehen und der Kreislauf kann ewig weitergehen, Streit, … . Hieraus entsteht Karma, welches wir auf einen „Haufen“ werfen, den wir irgendwann wieder abräumen dürfen. Dabei haben WIR es in unserer Hand, wie groß dieser Haufen wirklich ist.
Jedes Mal, wenn ein Gedanke kommt, können wir schon bewusst sein, ihn sehen, aber nicht an ihn anhaften! In diesem Moment schon, steigen wir erst gar nicht in den oben beschriebenen Kreislauf ein! Ein Grund, wieso wir Yoga, Meditation und Mantras praktizieren. Damit wir lernen, all die Anhaftungen an das, was in uns (mit oder ohne Einfluss von außen) geschieht, sofort zu erkennen und direkt zu lösen. Dann können wir unserer göttliche Liebe in alles schicken, was kommt! Und ja, es gibt mal mehr und mal weniger Momente, in denen ein Gedanken auch „durchflutscht“, verfälscht wird und der Kreislauf sich beginnt zu drehen. Und das ist okay! Angst vor Perfektion oder Karma ist auch wieder nur ein verfälschtes Spiel! Think of it! Wir haben immer die Möglichkeit auszusteigen, das Rad ohne uns weiterlaufen zu lassen, um einen heilenden Schwall von Liebe über es zu ergießen! Hieraus lernen wir uns noch tiefer kennen. Wir lernen unsere Persönlichkeit kennen, um sie dann in einen friedlichen Raum zu begleiten, in dem sie sich transformieren und heilen kann. In einen Raum, in dem nichts weggedrückt oder vermieden wird. In einen Raum, in dem es gewünscht ist, das Licht überall hin strahlen zu lassen, um ein erfülltes Leben zu führen!
Genau diese Führung, diese Macht über unser Innenleben und die projizierte Außenwelt, dürfen wir uns in uns zurückholen! In dem Moment in dem die Person den Kreislauf über die Spülmaschine zulässt, gibt sie all ihre Macht und Energie an jemand anderen, an eine Situation im Außen und vor allem einer Innenwelt, die im Grunde genommen nur so „reagiert“, weil sie gesehen und geliebt, aber nicht unbewusst gelebt werden will. Die unbewusste Reaktion (in dem das Ego alles was da ist, für seine eigene Zwecke missbraucht) erzeugt nur wieder Karma, ein neues Muster in der Persönlichkeit, welches das Vorhandene weiter stärkt! Indem WIR aber „machen“ (Mach-t), wir aus unserem Kern, dem tiefen Bewusstsein heraus nur beobachten, Zeuge sind, fließt es vorbei und die Energie verwandelt sich in neue Kraft und Macht – jetzt wird die Persönlichkeit stark – sie wird rein und durchstrahlt vom Licht der Liebe! Es ist ein Akt der Selbstermächtigung, der Aufmerksamkeit, Verpflichtung, Mut, Ehrlichkeit und den Willen zur Liebe von uns verlangt! Das langt dann aber auch! Es ist genug wie es Schritt für Schritt ist! Es muss nie perfekt sein! Aber es ist die tiefe Intention und daraus folgenden Aktionen im Innen und Außen, hierüber ein grundlegend neues Leben zu führen! Dieses Leben liegt in unserer Macht!