Folge der Führung
Wir Menschen haben (mehr oder weniger) Anteile in uns, die wahre Kontrollfreaks sind! Sie haben den Wunsch, alles, ja wirklich alles zu kontrollieren! Das geht los bei Kleinigkeiten in unserem Leben, wie der Anordnung von Gegenständen, Abläufen, Unternehmungen, Ernährung, Gesundheit/Krankheit. Es zieht sich weiter durch das Leben mit anderen, deren Reaktionen, deren Verhalten oder sogar deren Liebe! Und geht tiefer in uns, wenn es um unseren inneren Prozess, unser Denken, unser Fühlen bis hin zur Manifestation unseres Lebens geht. Die „Kontrollanteile“ wollen, dass es so läuft, wie sie sich das vorstellen! Es muss eine absolute Sicherheit geben und die Zügel werden dabei fest in der Hand gehalten. Es läuft so, wie „ich“ es will – nicht wie das Leben es will! Kennst Du das?
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Dieser Spruch ist Dir sicherlich bekannt! So ein Schwachsinn! Ich lade Dich hiermit herzlich ein, diesen Glaubenssatz aus Deinem Leben zu streichen! „Die Zügel in der Hand halten“ bis hin zu „die Erde untertan machen“ (was nebenbei so was von falsch verstanden wurde/wird, im Sinne sie auszusaugen und auszurotten, anstatt sie zu behüten (Genesis 1, 28)) – alles vermoderte, alte Weisheiten, die niemand mehr braucht! Es ist uns infiltriert worden, dass wir uns Sicherheiten schaffen müssen. „Auf diesen Steinen können Sie bauen, Schwäbisch Hall“, usw.! Kennste, ne? Es braucht Leinen, Netze und Notausgänge. Und um das zu kreieren, müssen wir kontrollieren! Wir müssen die Kontrolle übernehmen und dafür sorgen, dass wir in Sicherheit leben können! Es ist uns beigebracht worden (und wird es immer noch), dass wir, wenn wir nur die Zügel in der Hand halten und alles kontrollieren, erfolgreich, sicher, gesund, …, werden und bleiben. Ist das so oder ist das ein Trugschluss? Werden wir schlussendlich nicht von dem kontrolliert, was wir vermeintlich kontrollieren wollen?
Jeder Vogel wird irgendwann aus dem Nest gestoßen! Wir verstehen es als „Verlassen des Hauses“, wie wir es irgendwann auch mal in unserem Leben getan haben. Doch hierbei wird oft vergessen, dass das nur ein Aspekt ist. Es gibt auch den „ersten Stoß“, der den jungen Vogel zum Fliegen auffordert! Raus mit Dir aus Deiner Bekanntheitszone (als Begriff für die Komfortzone, denn ist eine Komfortzone wirklich Komfort? Reflektier gerne mal hierüber!), spring, VERTRAU! Hier gibt es nichts zu kontrollieren! Der Vogel kann springen, hoffen und auf Gott vertrauen, dass das schon alles gut gehen wird und seine Flügel ihn tragen werden. Oder er erstarrt, hält die Kontrolle fest und verpasst somit so viel im äußeren und inneren Leben! Unser Verstand mag glauben, dass man das nicht vergleichen kann, es ist zu einfach! Oh, falsch gedacht! Genau DAS ist es! Genau so funktioniert es auch für uns in uns und unserem Leben!
Das Leben fordert uns immer wieder, jeden Tag (wenn wir das Leben als Meditation bewusst leben, sind und es eben nicht übersehen oder wegdrücken), aufs Neue zu diesem Sprung heraus. Wir dürfen die Kontrolle über unsere Gedanken, Gefühle, Emotionen, Wünsche, Lebenssituationen immer wieder loslassen, neu betrachten, lernen und transformieren! Und warum? Um zu VERTRAUEN! Wieso hängen wir so nah an der Annahme, dass „wir“ alles besser wissen, alles besser steuern, alles besser führen können als das Leben und Gott? Ja, wir sind mächtig. Aber besteht diese Macht nicht einfach nur darin, bewusst mit der großen-ganzen Macht zu sein? Der Wunsch nach Kontrolle versteift uns, macht uns eng und wir klauen uns die Entzückung des Lebens! Selbst das Paradox des „Wunsches nach Freiheit“, in dem wir kontrollieren wollen, frei zu sein, ist ein Trugschluss und FALSE! Es wird niemals passieren, solange wir die Kontrolle nicht freigeben!
Es gibt eine Freiheit in uns! Und die nennt sich „göttlicher Kern“ – das was wir sind! Hieraus möchten wir nicht kontrollieren! Wir möchten das Leben nicht „durchplanen“! Wir wollen nicht in der Zukunft leben! Wir wollen SEIN! Einfach nur sein! Nimm Dir doch einfach mal einen Moment Zeit, schließ Deine Augen und spüre für Dich, wie es sich anfühlt, wenn: es ganz ruhig ist, das Leben fließt, alles so wie es ist in Ordnung ist, nichts wirklich wichtig ist, es nichts festzuhalten gibt, man nichts kontrollieren muss und alles gegeben wird, was gebraucht wird, die Zeit und der Ort nicht existieren, DU einfach nur bist – und wie es ist zu vertrauen! Ich spüre auch hier wieder das Vaterunser. ALLES wird in diesem Gebet gesagt (Dein Reich komme, Dein Wille geschehe!)! Und so viele Menschen sprechen, aber leben es nicht! Wieso nicht? Ist der Glaube zu gering? Der innere Wille zur Einheit zu schwach? Die Angst vor Kontroll- und Sicherheitsverlust so groß?
Freiheit entsteht in der Loslösung von alldem, was wir nicht sind! Wie der Herbst die Blätter zum Fallen bringt! Und die „Reste“ davon werden immer noch in unserem Feld schweben, aber wir werden sie nicht mehr an uns binden, sondern fliegen lassen! So gehört auch der Wunsch nach Kontrolle hierzu! Und auch der Wunsch nach Sicherheit im Leben! Die Frage ist, wie kannst Du Sicherheit in der Unsicherheit finden? Wie kann sich die Unsicherheit komfortabel und freudvoll anfühlen? In dem Moment gibt es nichts mehr zu kontrollieren! Das Innere darf fließen, wie es möchte, aber wir reagieren nicht mehr sofort hieraus, sondern bewusst. Das Äußere darf sich entfalten, ohne dass wir es kontrollieren wollen, sondern nur aus dem Vertrauen, der Freude und Dankbarkeit heraus, was uns gegeben wird! Und als Basis von all dem liegt Gottes Führung, die uns auf dem Weg hält, der für uns bereitet ist.
Man mag es Schicksal, Fügung, Führung, …, nennen, was auch einfach keine Rolle spielt! Vertrauen wir Gott oder nicht? Lassen wir zu, dass Gott in uns lebt? Hören wir die leise Stimme der Intuition, die zu uns spricht und uns jeden Schritt nacheinander auf dem Weg weist? Sind wir bereit, die Zügel an Gott zu übergeben? Der Witz ist doch, dass Gott sie sowieso in den Händen hält und unsere Fake-Kontrolle nur aus dem Verstand, der Angst, der Prägung, …, heraus entsteht, sie aber nie wirklich besteht! Das Einzige was Bestand hat, sind die Schöpfung und wir! Und selbst beides nur auf Zeit! Sa Ta Na Ma – Geburt, Leben, Tod, Wiedergeburt! Alles transformiert sich immer, nichts bleibt! Kontrolle will, dass „alles beim Alten“ bleibt. Innenleben, Partnerschaft, Job, Sicherheit, Finanzen, … . That’s all? Wir dürfen den wirklich ersten Sprung vollziehen! Diesen haben wir womöglich versäumt! Es ist jedoch immer Zeit, es zu tun, zu vertrauen, zu lieben, zu leben und DANKE für ein magisches Spiel zu sagen, in dem wir leben dürfen!