+49 (0) 7724 5869045

namterath@namterath.com

Das Vaterunser

Das Vaterunser ist wohl eines der meistrezitiertesten Gebete der Menschheitsgeschichte. Es wird in jedem christlichen Gottesdienst gesprochen, Kinder lernen es schon von Anbeginn und Menschen sprechen es, wenn die Seele ihre Reise weiter geht. Es ist ein Gebet von Ehrerbietung, Wahrheit, Vertrauen, Frieden, Heilung und Unendlichkeit. Es ist in sich vollkommen und beschreibt das Ganze in seiner reinen Form! Ich möchte heute nicht aus einer religiösen, sondern menschlich-seelischen und persönlichen Sichtweise auf dieses Gebet und das Gebet im Allgemeinen schauen. Denn vor einigen Wochen packten mich die Worte des Gebets ganz spontan und überwältigend. Einen Teil dieser Erfahrung möchte ich gerne teilen. Denn was bedeutet es überhaupt zu beten? Kann ein Gebet wirklich unterstützen? Und wie und warum beten wir überhaupt?

Wenn wir uns das Wort „Gebet“ näher anschauen, können wir aus den Wortstämmen und Wortspielen viel heraus lesen! Es kann uns die erste Richtung geben, worum es wirklich geht! Bet- geht auf den Stamm des Bittens zurück. Ja, ein Gebet kann eine Bitte sein. Für Gesundheit, Wohlstand, Liebe, Heilung, etc.. Bet- entstammt aber auch „betten“ – sich auf etwas zu betten, auf der Wolke im Himmel! Es spiegelt ein Vertrauen wider, welches wir in die Worte des Gebets legen dürfen (vor allem wenn wir bitten, und nicht betteln!). „Danke, dass ich gesund werde/bin“, „danke, dass ich Liebe erfahren werde/erfahre“, etc.. Ist das nicht schon anders, als „lass mich bitte gesund werden“? Und spielen wir weiter, mit der Betonung, wird es zu gebet – gib, gebet, gebt – was, uns? Ja, ein Gebet ist eine Hingabe, es ist ein Fallenlassen im Vertrauen, dass die Worte erhört werden und im göttlichen Feld schwingen. Sie werden eine Resonanz erzeugen, die wir (bekanntlich) vielleicht nicht wollen, aber brauchen! Jedes Gebet wird erhört! Kein Wort geht verloren! Wir sind eins mit Gott – so hört Gott alles!

Ein Gebet sind Worte, die wir dabei zugleich an uns selbst richten, an uns als göttlichen Kern, als Bewusstsein! Wir halten unsere Standleitung offen und bezeugen unsere Verehrung und Dankbarkeit für die Schöpfung. Ein Gebet ist eine Meditation, eine Rezitation/Gesang/… heiliger Worte, die unseren inneren Kern erblühen lassen. So erging es mir die letzten Wochen, als das Vaterunser auf einmal wieder präsent war. Es war tief, wahrhaftig und erfüllt. Es wurde zur Meditation. Und so möchte ich diese mit Dir teilen, um eigene Empfindungen und Perspektiven hierzu und zu den Worten des Gebets ergänzen und Dich einladen sie zu praktizieren (so oft und so lange Du willst). Möge es Anklang finden, Verständnis entwickeln, Einheit erzeugen, Liebe erwecken oder Dich möglicherweise provozieren! In jedem Fall bietet sich uns die Möglichkeit zur Reflexion und Offenlegung der Sünden (als „Verfehlen eines Ziels“ – also eines möglichen Irrwegs!). Das Gebet gibt alles hin und ist!

„Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name“ – es ist die Verbeugung vor dem Göttlichen und dem Göttlichen in uns, was z. B. auch „Ong Namo Guru Dev Namo“ darstellt. Es ist die Krone (Konzentration aufs Kronenchakra, nach oben) als Verbindung ins himmlische Reich. So begann in dieser Reise alles! Und übersetzen wir „Abba“ (aramäischer Beginn des Vaterunser, die Sprache, die Jesus sprach!) ins Deutsche, erhalten wir Vater UND Quelle. Es ist das Prinzip von Vater und Mutter, von Himmel und Erde („wie im Himmel so auf Erden“). Es ist nicht der Mann mit dem weißen Bart, und auch nicht sinnbildlich der eigene Vater. Nein, es sind Vater und Mutter, es sind männliche und weibliche Energien, es sind die Polaritäten, die miteinander verschmelzen und eins sind – so wie wir in uns! Es ist alles – in uns und um uns herum!

„Dein Reich komme“ (Konzentration aufs Stirnchakra, vorne und hinten) ist das Vertrauen, dass wir haben dürfen, dass Gott in uns lebt, unter uns weilt und bei all den „schlimmen Dingen“, die uns mitunter umgeben, viel „Gutes“ überall gedeiht, wächst und ein Siegeszug mit Sicherheit NIEMALS zu stoppen ist – der ins Reich der Liebe! Wenn wir in die eigene Heilung gehen, was nichts anderes ist, als die eigene Göttlichkeit zu erkennen und zu leben, wird sich alles andere von alleine ergeben! Wenn wir auf diesem Weg auf unsere Intuition (die göttliche Stimme in uns) vertrauen, sehen wir hinter die Matrix und das Reich, welches sich dort wirklich verbirgt – das Reich, der Reichtum, die große Heiligkeit! Dies ist unser drittes Auge, welches wir im Yoga so sehr penetrieren. Wieso? Weil sich im Teil des Gehirns hinter unserer Stirn unser Bewusstsein verbirgt und wir es hierdurch stärken. Weil wir den Sehnerv anregen, die Drüsen im Kopf (Sitz unserer Seele, Verbindung ins Göttliche, …) balancieren und der intuitive Teil unseres Verstands entwickelt wird. Weil wir die Energien auf das göttliche Feld ausrichten und unsere Sinne auf eine subtilere Frequenz bringen. Weil wir in die Verbindung mit unserem Herzen gehen und den Irrweg verlassen! Ja, Dein Reich komme und wir wissen es! Wir können es sehen, fühlen und ohne zu hinterfragen „verstehen“! Wir leben in diesem Reich und das Reich in uns!

„Dein Wille geschehe“ (Konzentration aufs Halschakra, vorne und hinten) sind die Worte, die von Gott ausgesprochen werden und denen wir folgen dürfen. Es ist der Wille der ursprünglichen Schöpfung! Es tönt durch unseren Hals, durch den Klang, durch das Sein! Es ist wie es ist! Wir werden gebeten (noch ein Wortspiel des Gebets!) zu vertrauen, uns wahrlich hinzugeben (nicht zu ERgeben!) und nicht aus unserem WOLLEN („wir“ (Ego, Persönlichkeit, Verstand, …) wollen ja so unglaublich viel oder auch nicht) zu agieren. Wir geben uns dem Willen Gottes hin, folgen seinen Wegen, die er für uns bereithält und sind uns dabei sicher, dass alles so kommt, wie wir es brauchen! Im Einzelnen, im Kollektiv, im kompletten Universum.

„Wie im Himmel so auf Erden“ (Konzentration aufs Herzchakra, vorne und hinten)  trifft genau ins Herz! Wow! In diesem Moment durchfuhr es mich, als die Worte des Gebets nach und nach durch mich geflossen sind. Ich erdachte mir nicht, was da passiert. Es ist einfach geschehen! Und so führten diese Worte direkt ins Herzchakra – dem Treffpunkt der unteren (erdigen) und oberen (himmlischen) Energien! Noch mal, wow! Wir sind im Himmel und auf Erden immer gleich! Ja, hier haben wir ein menschliches Gefährt und im Himmel ein Energetisches. Aber im Kern sind wir hier und dort gleich, weil wir Teil des Göttlichen sind. Es gibt keinen Unterschied! Hahaha… Nur die Person erzeugt die Trennung! Und ja, so kommt der Wille Gottes auf diese Erde und erzeugt hier sein Spiel. Wir sind Teil davon und wenn wir uns hingegeben haben, können wir genau dies sehen! Es gibt kein hier und dort. Das Hier ist das Dort und das Dort ist das Hier! Alles ist eins! Ang Sang Wahe Guru – die Ekstase des Universums tanzt in jeder meiner Zellen!

„Unser tägliches Brot gib uns heute“ (Konzentration aufs Nabelchakra, vorne und hinten) – huch! Da flutscht etwas in den Bauch! Brot, Magen, Verdauung, Nahrung, menschliches Leben, Emotionen, ausgelöst durch Himmel und Erde im Herzen! Die erste Bitte, gib uns etwas! Ist das feige oder mutig? Oder beides (mit Sicherheit)? Nehmen wir aber mal den Mut! Ja, der Nabel ist der Mut in unserem Leben – und hier fragen wir! Wir fragen, bitten, nach Unterstützung, nur nach der Basis für unser Leben, unsere Lebensenergie, um hieraus im Leben dienen zu dürfen! Wir fragen nicht nach viel, nur nach „Brot“, welches wir teilen können! Hier erfahren wir die pure Genährtheit auf einer energetischen Ebene! Und auch so im Materiellen, nur für heute, nicht aufs Sparbuch, Tag für Tag, wir müssen nicht sammeln – Materielles vergeht (mit dem Menschen, der sich davon besitzen lässt!)! Was tun Menschen nicht alles hierfür? Was löst es aus und was erzeugt es?

„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Konzentration aufs Sakralchakra, vorne und hinten) dürfen wir aus tiefstem Herzen und mit dem Mut des Nabels in unseren emotionalen Bereich der Hüfte bringen. Dort sitzt (unter anderem) unsere Schuld und das tiefe Gefühl der Reue. Unser Karma wird uns deutlich und die Schuld ist die Bewertung schlechthin! Sie trennt, erzeugt Gewalt (in allen Formen), stumpft ab, macht kalt! Ob wir sie gegen uns oder andere hegen – sie erzeugt immer auch eine tiefe Traurigkeit und einen Schmerz, der dahinter brodelt. So dürfen wir Vergebung lernen! Vergebung für uns selbst! Wir brauchen keine Absolution, Beichte oder Ablasshandel! Mag dies noch in Menschen drin stecken, wahr ist es nicht! Wir können aus uns heraus all den menschlichen Anteilen vergeben und sie mit Liebe umhüllen! So wie wir auch anderen Menschen vergeben können, was nicht bedeutet, dass wir vergessen oder unterdrücken. Wir erlauben es zu „sein“! Wir erlauben dem Fluss der Heilung (Element Wasser, Sakralchakra) sein eigenes Bett (betten!), Gebet zu kreieren!

„Und führe uns in der Versuchung und erlöse uns von dem Bösen“ (Konzentration aufs Wurzelchakra, nach unten), was die korrekte Übersetzung der Zeile ist! Ein wahrer Gamechanger. „Und führe uns nicht in Versuchung“ – wieso sollte uns Gott in irgendeine Versuchung führen wollen? What a joke! Wenn, lassen wir zu, dass sich unsere Persönlichkeit verführen lässt. Das ist Samsara, das sind die Bedürfnisse des ersten Chakras! Gott ist jedoch immer da, in uns, eins! Welcher Versuchung wir auch gegenüberstehen, auch hier werden wir geführt, wenn wir die vorherigen Zeilen beachtet haben! Dann stellen sie kein „Problem“ mehr dar, sondern eine Freude, in der umfassenden Wahrheit bleiben zu können! So geht alles, das „Böse“ schwindet. Der Nebel (aus Glaubenssätzen, Reaktionen, Emotionen, Ego, Masken, …) lichtet sich. Wir sind auf dem Weg zum strahlenden Reich, was nach Außen strahlen wird!

„Denn Dein ist das Reich“ (Konzentration auf die Wirbelsäule fließend vom ersten bis zum siebten Chakra), die Vollkommenheit der Energien, die Einheit, das Einssein, die Lebensenergie (Kundalini), die sich durch das Gebet in uns erweckt. Es ist die Resonanz des gesamten göttlichen Feldes. Es ist die Antwort auf unsere Bitten, unser Betten und unser Geben. Alles ist da, alles ist okay! „Und die Kraft“, die entsteht, wenn dieser Kreislauf sich schließt (Konzentration auf den Abfluss der Kundalini vorne von oben nach unten durch die Chakras), erzeugt das Feld der Lebendigkeit. Alle Chakras sind bewusst „aufgeladen“, verstärken sich in ihrer gemeinsamen Rotation und Ausdehnung! Wir dürfen in dem „Reich“ baden gehen! Im Reichtum der Herrlichkeit, „und die Herrlichkeit“ (Konzentration auf die Aura), sind wir eins mit allem! So sind wir beschrieben, unsere Aura, unser Strahlen all unserer Energien und Erscheinungsformen! WIR sind die Herrlichkeit, alles von uns, vollkommen, so wie es schon Jesus Christus ausdrückte.

Und so werden wir es „in Ewigkeit“ (ausgedehnte Konzentration ins gesamte Universum aus dem Herzen und dem kompletten Sein heraus) sein! Ist das nicht eine befreiende und so entzückende Erkenntnis? Hier, dort, egal wo, wann, weshalb, wieso und warum! Wir leben ewig, wir sind pures Sein. Wir erfahren das menschliche Leben als spirituelles Wesen! Es ist ein Geschenk, in dem wir in tiefer Dankbarkeit aufgehen dürfen. Im „Amen“ (Konzentration in das Herzzentrum, in dem sich all die Energien sammeln!), im „so soll es sein“! Es ist unsere Signatur unter unsere Worte! Es ist unsere Bestätigung dafür, die Worte mit Leben zu füllen!

Und dann beginne von vorne!

Alles vereint sich in uns! Alles ist eins, nichts ist getrennt! Trennung ist durch den Menschen gemacht, Einheit besteht aus unserem Sein heraus! Wenn wir alle, jeder für sich und gemeinsam, in die Erinnerung eintauchen, was wirklich wahr ist, wird sich das Spiel des Lebens drehen! Wir tunen uns auf den Willen und das Reich Gottes ein. Durch dieses Feintuning erleben wir den Himmel auf Erden, das Paradies, in welchem wir schon seit jeher sind (und es nicht erkennen und stattdessen ausbeuten – so wie unser menschliches Wesen!). Wir werden in dem Moment genährt, von der Liebe, dem Licht, der Energie, die uns durchflutet und hier leben lässt! Sie erweckt unser Feuer im Nabel, hier beginnt alles, von Geburt bis zum Tod! Der Puls des Lebens vibriert genau dort und tanzt sich hierdurch automatisch in die Heilung der „Sünden“! Wenn wir nur noch sind, wird alles andere gewesen sein! Nicht aus Vermeidung, Fantasie oder Einbildung! Nein, aus reiner Erkenntnis, Beschäftigung und Heilung! Wir sind im Flow mit dem was ist! Wir sind losgelöst von der Anhaftung an das Materielle oder „Weltliche“ und auch Spirituelle, etc.! Wir sind eins mit „dem Vater“! Und zugleich mit der Mutter (Abba – Vater UND Mutter)! So vollkommen sind wir! So vollkommen bist DU! Wahe Guru!

Ich danke Dir für Deine Zeit und Geduld, diesen Text und meine persönliche Empfindung zu lesen, für Dich zu spüren, zu reflektieren, wahrzunehmen, zu meditieren, zu singen, zu tanzen, zu beten – denn das Gebet ist alles – alles ist ein Gebet, das ganze Leben!

Tobias Fritzsche

I help responsible people to feel and live their own self again by accompanying them and reminding them who they are.