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Stille ist Erfüllung

„Denken, Denken, soviel Denken lässt es uns nicht begreifen. Schweigen, Schweigen so langes Schweigen lässt den Geist nicht ruhig sein. Unsere Sehnsucht wird nicht gestillt vom Reichtum dieser Welt. Und von unseren großen Ideen bleibt keine, die uns hält. Wie können wir in Wahrheit leben, das Netz der Illusion zerstören? Nanak sagt, lasst uns auf unserem Weg auf Gottes Willen hören.“ – JapJi, Vers 1

Ja, was soll man dazu noch sagen? Wir sind am Denken, wir sind am Schweigen. Wir sind im Außen, wir wollen ins Innen! Und wo beginnt unsere Suche, wo endet sie – wie finden wir und wie werden wir gefunden? Zu gerne kalkulieren wir sogar diese „Suche“ und planen das in aller Lautstärke durch! Wir versuchen es „durchzupeitschen“ und mit aller Kraft in Bewegung zu setzen! Wir machen solch einen Lärm in unseren Leben, dass wir schon gar nicht mehr hören, was wirklich ist! Wir sehen die Illusion, wir sehen die Fantasie – und übersehen, was wirklich IST! Nichts und zugleich Alles!

So oft sprechen wir im Yoga, in der Meditation von Stille! Komm in die Ruhe, geh in die Stille, lass es leiser werden, …! Doch verstehen wir Stille überhaupt? Verstehen wir, dass es nicht die Stille ist, wenn der Verstand sagt „jetzt bin ich still“ und hierdurch wiederum Lärm verursacht. Oder der innere Lärm durch äüßeren Lärm übertüncht wird, um hierdurch „Stille“ in sich zu haben? Kann der der den Lärm verursacht überhaupt gleichzeitig die Stille erzeugen? Nun, probiere es selbst gerne aus! Wirst Du durch Deinen Verstand und Deine Gedanken still? Oder braucht es etwas anderes, etwas tieferes, etwas fundierteres und etwas, was schon immer da ist!?

Wir versuchen durch sämtliche Techniken, Tipps und Tricks, diese innere Stille wieder hervorzurufen! Wir versuchen etwas zu pushen, was gar nicht dazu fähig ist, gepusht zu werden! Denn ist Stille noch Stille, wenn sie in Bewegung kommt? Erzeugt sie dann nicht auch Geräusche? Stille ist ein Zustand wie die Elemente! Stille ist immer da und kann nicht erreicht oder erzeugt werden. Aus was denn? Aus dem Lärm heraus? Oder aus der Stille, sich selbst, selbst? Wie empfindest Du Stille in Dir? Und wie lebst Du sie in Dir und im Außen?

Wir Menschen sind so amüsant, dass wir in der Stille den Lärm und im Lärm die Stille suchen! Denn was passiert, wenn wir in die Stille gehen? Der Verstand wird laut! Gefühle, Emotionen ploppen auf! Erinnerungen und Bilder kommen wieder. Es ist ganz und gar nicht still, obwohl wir es doch so sehr herbei sehnen! Und was passiert, wenn wir in den Lärm gehen? Wir verlieren die Stille und somit auch uns! Wir gehen in die Illusion des Außen, verstehen sie als DIE Realität und glauben, dass ein Kloster, eine Pilgerfahrt, ein Retreat uns Stille verschafft! Ja klar, im Außen! Doch wie sieht es dann in Dir aus? Bist Du bereit, durch den Lärm zu gehen, um die Stille wahrzunehmen? Bist Du bereit dazu, Dich damit auseinanderzusetzen, was Dich in Dir an der Stille hindert? Und bist Du bereit dazu, Entscheidungen im Außen zu treffen, um diese Stille zu unterstützen?

Die Stille fragt uns nach der Auseinandersetzung, der Konfrontation und der Bewusstheit darüber, was in uns Lärm erzeugt. Und durch was wir im Außen, im Innen Lärm erzeugen lassen. Es liegt an uns! Wir entscheiden, ob wir zuhören, wem oder was wir zuhören und wieviel Macht wir diesem über uns geben! Ist es uns also möglich, uns selbst zu ermächtigen? Ist es möglich, diese Ordnung in uns zu schaffen, damit die ureigene Stille wahrnehm- und lebbar ist? Der jetzige Neumond bietet uns eine gute Möglichkeit dazu! Er ermuntert uns dazu, zu unterscheiden, klar zu sein, die Feinheiten zu erkennen und hierdurch konstruktiver und achtsamer zu sein! Im Lärm entsteht viel Destruktivität! Wir können die Balance nicht halten und wundern uns, warum wir uns so wenig er-füllt fühlen! Na ja, wie auch, wenn wir uns nicht füllen lassen? Denn nur in der Leere können wir auch wieder befüllt werden!

„Wer könnte das Bewusstsein von denen beschreiben, die auf Dich, Gott in sich hören? Kein Schreibzeug, Papier, keine Poesie kann erfassen, was jene fühlen. Ganz rein macht die feine Stimme von Gott, jemand, der ihr vertraut und auf sie hört.“ – JapJi, Vers 12

Wir machen uns leer, um das Leben zu empfangen und diese feine Stimme zu hören! Wir machen uns leer, um die Geschenke des Lebens und Gottes in die Hände zu nehmen und sie dankbar zu leben! Wir erleben unsere eigenen Stille, um zu hören, was wahr, im Herzen und im Leben wirklich ist! Nicht der Lärm, die Masse, die Aktionen bringen Erfüllung oder Wohlstand! Es ist die Stille in der Du lebst und aus der Du heraus alles kreieren kannst, was Du empfängst! Hier fangen wir an zu leben und zu lieben! In der Stille ist Erfüllung – im Herzen!

Tobias Fritzsche

Ich helfe selbstverantwortlichen Menschen, das eigene Selbst wieder zu spüren und zu leben, indem ich sie darin begleite und sie daran erinnere, wer sie sind.