Wie würdevoll gehst Du durchs Leben?
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ – Artikel 1, Grundgesetz. Schon als Jugendlicher hat mich dieser Satz fasziniert. Es gab damals ein T-Shirt mit dem Satz als Aufdruck. Und zu dieser Zeit war es eines meiner Lieblings-Shirts. Ich fand es einfach cool, auf den Punkt gebracht. Klar, liebevoll, mitfühlend. Und so empfinde ich diesen ersten Artikel des deutschen Grundgesetzes noch heute. Und witzigerweise in diesem Jahr mit dem anstehenden „Tag der deutschen Einheit“ am 03. Oktober. Die Menschen in dieser Zeit sind sich ihrer Würde bewusst geworden. Sie hatten sich verpflichtet (1. Schritt), frei sein zu wollen. Dies gab ihnen die charakterliche Stärke (2. Schritt) „moralisch“ zu handeln. Und so bauten sie sich ihre eigene Würde wieder auf!
Es ist die Würde des Moments, in dem man den Brustkorb wieder anhebt. Wie auch diese Menschen es taten, sie erhoben sich! Man richtet sich auf, hebt den Blick und öffnet den eigenen Raum des Herzens für das Leben und die Freiheit! Ich erinnere mich noch gut daran, wieviel Freude damals zu spüren war. Wieviel Energie, wieviel Kraft, wieviel Frieden, wieviel Liebe! Ein Damm war gebrochen! Es sollte keine Trennung mehr herrschen! Es sollte Einheit bestehen! In der wir uns mit Würde begegnen. Auf Augenhöhe! Mit einem tiefen Blick ins Herz und nicht aufs Außen!
So erwähne ich auch immer im Yoga bei Übungen mit offenen Augen – richte sie nach vorne, schaue nicht auf jemanden herab oder zu jemandem herauf, wir sind alle eins! Würde bedeutet (mitunter) genau diese Einheit. Wir sind alle gleich, kein besser oder schlechter, höher oder niedriger. Niemand hat etwas Besseres oder Schlechteres verdient. Jeder Mensch verdient Würde, Wertschätzung, Anerkennung. Genauso wie wir sind! Und natürlich beginnt auch dies wieder in uns! Denn inwieweit können wir uns in uns ehren? Ist unser Charakter „in unserer Hand“, so dass die Verpflichtung uns gegenüber auch als innere Handlung existiert und sich somit Würde überhaupt ergeben kann? Wie sehr honorieren wir all unsere Anteile, Körper, Gedanken, Emotionen, Gefühle, …? Gehen wir auch hiermit würdevoll um oder überspringen wir dort diesen Grundsatz?
Eine konkrete Frage in die eigene Würde kann mit Sicherheit sein, was für ein Mensch ich in diesem Leben sein möchte? Welchen Werten möchte ich folgen? Werte haben doch so einiges mit Würde zu tun! Respekt, Toleranz, Akzeptanz, Mitgefühl, Wertschätzung, Gleichbehandlung, … . Fördern doch all diese Werte die Würde immens! Sie sind wie die Baumstämme des Floßes. Sie tragen die Würde auf der Fahrt! Wollen wir sie also so „zusammenbauen“, dass wir den Grundsatz der Würde wirklich auch leben und nicht nur davon schwafeln? Haben wir den Mut, unser Herz wirklich leben, sprechen und handeln zu lassen? Oder verstecken wir uns in unserem Schneckenhaus und unserer Persönlichkeit?
Würde gibt uns Göttlichkeit! Göttlichkeit ist der vierte Schritt auf dem Weg zum Glück. Es liegt in unserer Hand, welchen Weg wir einschlagen. In jeder Sekunde, mit jedem Gedanken, jeder Handlung, jedem Wort, können wir entscheiden, welchen. Bleiben wir in unserem limitierten „alten Ich“ stecken oder öffne ich mich für die unendliche Weite der Wahrheit? Ja, es verlangt Energie und Kraft und bla und bla. Das andere auch! Wieso uns nicht in die Wertschätzung und Würde begeben, die wir „verdienen“? Wir sind unendliche, wunderschöne, magische Wesen! Würdevoll und voller Liebe! Göttlichkeit in einer dreidimensionalen Welt! Was für ein Wunder!
Ich wünsche Dir einen Oktober voller Wunder! Voller Momente des Fallenlassens! Voller Augenblicke des Wandels! Der Ernte! Der Einkehr! Der Stille!
Sat Nam!
Im nächsten Beitrag: Schritt 4 – Göttlichkeit