Wie anmutig schreitest Du durch das Leben?
Wir feiern heute einen heiligen Tag, Allerheiligen! Wir begehen dieses Fest, um uns an all die Heiligen zu erinnern, die uns als Lehrer*innen auf unserem Weg begleiten. Sie unterstützen uns darin zu erkennen, dass wir von der Göttlichkeit nicht getrennt sind. Sie helfen uns, den vierten Schritt (der Göttlichkeit) zu integrieren und als Basis unseres Seins zu verstehen und zu leben! Durch die stetige Achtsamkeit auf diese unendliche Weite in und um uns herum, können wir die Qualitäten des fünften Schritts erfahren – Gnade und Anmut!
Gnade kennen wir sehr oft aus dem Kontext der Schuld. Schuldige können begnadigt werden. Die Gnade kommt dabei von einer höheren Instanz! Auf all das was passiert ist, wird noch ein weiterer Brocken auf die Menschen gelegt, der es noch herausfordernder macht. Nur jemand anderes kann Gnade erteilen! Ein anderes Wesen entscheidet darüber, ob wir begnadigt werden oder ob wir in der Hölle schmoren. Es sind nicht wir, wir sind abhängig von der Wertung des Außen. Ist das göttliche Gnade? Ist das Güte, Barmherzigkeit, Liebe? Ist es wirklich das, was wir darunter verstehen und leben wollen?
Leben wir Gnade in diesem Ausmaß und lassen uns von außen so sehr beeinflussen, berauben wir uns automatisch auch unserer Anmut. Wir senken den Kopf, krümmen uns und lassen uns beherrschen. Wir verlieren unsere eigene Größe, unser Vertrauen und die Kraft, die uns eigen ist. Können wir aus dieser Kraft heraus jedoch nicht uns selbst „begnadigen“? Tragen wir nicht alles in uns, um uns selbst zu „erlösen“? Brauchen wir einen Erlöser oder Retter, damit wir frei leben können? Sind wir nicht göttlich genug, um uns selbst in den heilsamen Raum der Liebe zu begeben, um durch unsere eigene Heilung Anmut zu erzeugen?
Anmut ist ein Ausdruck des „Schönen“. Eine Bewegung im willkürlichen Spiel, in dem Sinnliches und Geistiges in Harmonie kommen. Es ist ein Yin und Yang, die Balance der Energien in unserem Sein! Diese Balance schließt die Lücken in uns und die Lücken mit anderen Menschen! Es bleibt nichts versteckt, wir leben in einer puren Offenheit und im Vertrauen des Lebens! Das Leben wirkt durch uns und wir wirken auf es! Wir öffnen uns für die heilsamen Kräfte der Göttlichkeit und lassen uns von ihrer Weisheit durchströmen. Sie vibriert in jeder unserer Zellen und lässt uns würdevoll uns selbst in die Welt hinaustragen und uns leben! Wir tanzen anmutig durch den Regen!
Wir dürfen hierbei erkennen, dass Gnade und Anmut einen Kreis bilden, der uns in einen tiefen Heilprozess bringen kann! Wir können hier entdecken, lernen und leben! So wie es uns auch dieser November bereithalten wird. Die Zahl 11 repräsentiert den Guru, den Lehrer, der dich von der Dunkelheit ins Licht bringt! Dabei liegt es in unserer Verantwortung, uns aufzurichten, zu tanzen und uns in diesem Kreis treiben zu lassen! Sobald wir uns selbst Gnade geben können, entsteht Leichtigkeit, Schönheit und die Bewegung der Anmut. Sie selbst gibt uns wieder vertrauen, Freude, Liebe und lässt neue Gnade erwachen. So ist dies ein unendlicher Kreislauf, der uns so viel Energie verschafft, dass wir bereit sind, all die Opfer (Loslassen) zu bringen, die für unseren Weg des Glücks notwendig sind.
Gnade ist ein Abgeben! Ein Leichterwerden! Ein Prozess der den Mut der Anmut verlangt! Wir gestehen uns unsere Schönheit und Vollkommenheit ein! Niemand kann über uns richten, nur wir selbst! Wir sind unsere eigenen „Richter“ und diejenigen, die den Frieden herstellen können. Denn ist der Frieden in uns (und im Kollektiv) nicht das, was wir uns wünschen? Ist es nicht der Tanz des Lebens, den wir alle tanzen wollen? Ist es nicht das Verständnis, dass wir nicht bestraft oder begnadigt werden können, für etwas was wir sind?* Wollen wir nicht auf Augenhöhe leben und im Kollektiv Heilung geschehen lassen?
Gnade ist Heilung! Anmut ist das Resultat! Gnade die Folge! Anmut die folgende Erhebung! Und so weiter und so fort!
So lade ich Dich ein, Dich anmutig, graziös in Dir und im Leben zu bewegen! Wie kannst Du gnädig sein? Zu Dir, zu anderen! Was passiert hierdurch in Dir? Wie verstehst Du es für Dich und wie kannst Du es leben?
All diese Fragen stelle ich auch mir selbst! Tobias – Gott ist gütig, gnädig!
Ich wünsche Dir einen ganz wunderbaren Feiertag mit all der Ruhe, die Du brauchst!
All die Liebe für Dich!
Nam Terath
*Und hierbei nehme ich „Verbrechen“ usw. aus. Doch selbst hier dürfen wir lernen, uns nicht über die Menschen zu stellen und uns nicht als etwas Besseres, Begnadigendes/Bestrafendes verstehen!
Im nächsten Beitrag: Schritt 6 – Selbstlosigkeit