
Gott l(i)ebt in Dir!
In einem Gespräch der letzten Tage berichtete mir ein Bekannter davon, dass er das Gefühl hat, dass der Glaube an Gott immer mehr verloren geht und ihn das sehr beschäftigt. Und dass mit diesem Verlust einhergeht, dass die Menschen sich von sich, den Mitmenschen und der Schöpfung entfernen. Dass wir dadurch in diesen Zeiten so viel Trennung, Hass, Gewalt und Verwirrung erleben. Und er fragte sich, wie die Menschen wieder zum Glauben zurückfinden können. Wie auch immer wir Gott für uns verstehen – wie ist es möglich, dass er (ich bleibe mal aus Lesegründen bei der männlichen Form, was Gott aber nie wirklich ganz beschreiben wird!) wieder mehr Einzug in uns und unsere Leben hält? Wie können wir wieder wahrnehmen, was Gott für uns bedeutet und wie er uns in unserem Leben unterstützen kann? Was braucht es, um diese allmächtige Kraft wieder in uns aufzusaugen?
Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit und Jugend. Als Kind bin ich regelmäßig im Kindergottesdienst und auf Freizeiten gewesen. Ich habe dort (ohne Wertung!) ein Bild von außen auferlegt bekommen, was Gott und wie er ist. Als ich dann so aufwuchs und in den folgenden Jahren die „Leiter des Glaubens“ erklommen habe, trat ich in eine Jungschar ein und habe sie schließlich auch über mehrere Jahre mitgeleitet. Es war eine wundervolle Zeit des Miteinanders, des gemeinsamen Erfahrens und dem Austausch unter Gleichgesinnten. Als der Eintritt in die Pubertät kam und die ersten „Tränen der Liebe“ flossen, fragte ich mich immer öfters: „Gott, wo bist Du? Was soll das? Wieso tust Du mir das an? Macht es Dir Spaß mich und uns zu quälen?“. Ich verstand den Sinn und Zweck eines Gottes nicht, der Leid und Schmerz über die Menschheit ergießt – sei es im Kleinen oder im Großen! Es schockierte mich schon fast, dass all das was ich bis dahin gelernt und erfahren habe, wohl einfach nur eine große Lüge war. Gott war für mich ein Lügner. Es war enttäuschend! Und so entfernte ich mich nach und nach von ihm. Ich verließ die Jungschar, schmiss die Bibel weg und ging auf eine große Distanz zu allem, was mit Gott zu tun hatte! Ich strich ihn aus meinem Leben!
So erfuhr ich diese Distanz über viele Jahre hinweg. Mit jedem Schmerz, jeder Trennung, jedem schlimmen Ereignis verfestigte sich dies in mir! Erst in meinen Zwanzigern näherte ich mich ihm wieder an. Damals war es für mich dann einfach „das Universum“. So musste ich das Wort Gott nicht mehr in den Mund nehmen, da es für mich negativ behaftet war. Ich stülpte die Qualitäten Gottes einfach über den Begriff des Universums, vielleicht auch unwissend, dass der Name überhaupt keine Rolle spielt! Gott, Allah, Brahma, usw. sind nur Worte, Namen, Schall und Rauch – alles EINS! Jahre verbrachte ich in diesem Glauben, der sich dadurch verfestigte und mich auf diese Art und Weise doch wieder näher zu „ihm“ brachte. Ich erkannte die Qualitäten der Liebe, des Mitgefühls, der Toleranz, der Gesetze des Universums, und und und! Es war für mich die Vereinigung damit! Auf diesem Weg fing wieder langsam etwas an in meinem Herzen zu erblühen. Erst als kleines Pflänzchen und mit der Zeit wachsend und größer werdend.
Nun kam ich nach einigen Jahren Ende 20 zum Yoga und der Philosophie, dass Gott und ich eins sind! God and Me, Me and God are One! Wie kann das sein? Gott ist doch der mit dem weißen Bart! Es braucht doch auch jemanden, eine Kirche, einen Priester, einen Lehrer, Rituale um sich auf diese göttliche Frequenz zu begeben. Ohne geht das nicht! Und jetzt das? Ich soll eins sein mit Gott? Er soll in mir wohnen? Ich bin nicht getrennt in der Verbindung, sondern im Gegenteil ist sie immer da? Wow! Revolutionär! Und zugleich so tiefgehend, dass ich für mich spürte: JA, DAS IST DIE WAHRHEIT! Und so erfasste die Kraft meiner Seele mein ganzes Sein und füllte es nach und nach mit dieser Gewissheit und mit der Erinnerung daran, dass es so IST! GOD AND ME, ME AND GOD ARE ONE!
So gingen die Jahre ins Land, ich bildete mich im Yoga aus, ging auf diesem Weg der Heilung und Befreiung! Und mit jeder alten Träne die floss, mit jeder Erinnerung die heilen durfte, mit jedem Gespräch, das Versöhnung bedeutete, mit jeder Erfahrung, die mich so direkt spüren ließ, dass es genau so und nicht anders ist, wuchs die Blume in meinem Herzen weiter heran! Manchmal spürte ich es, manchmal drehte ich mich ihr mal wieder zu und war überrascht, wie groß sie doch mittlerweile geworden ist. Und so veränderte sich mein komplettes Bild und meine eigene Wahrnehmung dessen, was Gott eigentlich bedeutet. Die Täuschungen (der Ent-Täuschung) lösten sich nach und nach auf und ich spürte, wie Gott sich durch mich verkörpert! Nicht mehr, nicht weniger! Ich bin das Rohr, das Gefäß, ja, die Verkörperung Gottes! Ich muss ihn und mich nicht suchen! Denn Gott ist und ich bin. Allein mein Herz und meine Seele sind die Reflektionen Gottes, die durch mein menschliches Wesen hindurchstrahlen. So einfach!
Auf dieser Reise wurde mir mehr und mehr bewusst, dass es nichts zu suchen und nichts zu finden gibt! Dass es niemanden und nichts braucht, um Gott in sich zu spüren. Er IST immer da! Und er tut dies auf seine eigene Art und Weise, die für uns „menschliche Wesen“ nicht immer verständlich ist. Im großen, göttlichen Bild aber genau das ist, was wir als Menschheit brauchen! Wird unser Glaube dabei getestet? Ja, absolut! Wie kann Gott so etwas zulassen? Wieso auch nicht? Sind wir noch Kinder oder Erwachsene, die selbst dafür sorgen dürfen, was kreiert und geschaffen wird? Gott kreiert durch uns, was bedeutet, dass unsere menschlichen Handlungen (und Glaubenssätze, Denkweisen, …) durch ihn nach außen gebracht werden. Ist es nun also Gottes Verantwortung, wenn Leid auf dieser Welt geschieht? Nein – es liegt an UNS! Gott lässt nur die Energie des Lebens durch uns fließen, so dass unsere Kreationen leben und sich zeigen können. Es ist unsere Verantwortung, wie wir Gott dabei verkörpern! Gott ist alles! Gott ist Liebe aber auch Hass! Gott ist Heilung aber auch Krankheit! Gott ist Gott – er lebt in und durch uns! Was wir daraus machen – unsere Wahl!
Durch die bewusste Wahl erwachen wir! Durch die Erinnerung daran, dass wir (wer ist das in dem Fall denn dann überhaupt?) nicht zu uns zurückfinden müssen, sondern SEIN dürfen, kann sich unser Weltbild drehen! Wir können erfahren, dass alles göttlich ist. Gott bewertet seine Kinder nicht – denn würdest Du das mit Deinen tun?! Gott vertraut uns. Er weiß, dass wir kraftvoll und spirituell klug genug sind, um das „Schiff Menschheit“ in eine Richtung zu lenken, in dem wir ihm, dem Leben und dem Glauben wieder vertrauen werden! Und genau hierzu möchte ich Dich einladen! Ich habe es selbst erfahren. Annäherung, Distanz, Annäherung, Distanz – bis zum heutigen Tag, an dem ich zutiefst empfinde mit Gott eins zu sein! IMMER, in jeder Sekunde, die Leitung bricht nie ab! NIE! Wenn wir dies meinen, ist unser Ego nur so laut, dass wir die Verbindung nicht mehr wahrnehmen. Aber glauben wir wirklich, dass Gott uns alleine lässt? Glauben wir wirklich, dass Gott uns Böses will? Nein, Gott wertet nicht, was für uns passiert! Er sieht nur, was wir lernen und wie wir uns entwickeln können! Das ist doch ganz einfach. Wenn wir auf die heiße Herdplatte greifen, dürfen wir lernen, dass sie heiß ist. Dass wir mitunter für viele Dinge sehr lange brauchen, um sie zu lernen, ist Teil des Prozesses und einfach nur so wie es ist! Gott lässt seine Liebe in ALLEM schwingen!
Gott ist immer in unseren Herzen und der tiefen, bedingungslosen Liebe für all seine Kinder! Für all die Seelen die hier und in anderen Dimensionen schweben. Jeder Teil der Schöpfung lebt nur durch und in ihm! Gott ist unser stützender Stab! Sein Wille geschehe – wie im Himmel so auch auf Erden! Einfache Worte, die so wahr sind in einem Wandel der Zeiten, zu dem auch gehört, dass wir unseren Glauben neu erheben und etablieren dürfen! Ohne Dogmen, ohne Einschränkungen oder Schauspiel! Es IST einfach! Im Vertrauen und der Liebe, dass er uns in jeder Sekunde begleitet und trägt und uns dabei unterstützt, den Himmel auf Erden zu kreieren. In Gott sind wir alle vereint, auch wir sind alle EINS! Denn Gott war, ist und wird immer sein – so auch wir! ER LEBT IN DIR!